Zum dritten mal in Folge haben sich renommierte Volksmusik- und Gesangsgruppen in München zu einer besonderen Benefizveranstaltung eingefunden. Diesmal im Hofbräukeller am Wiener Platz. Auch der Bairisch Alpenländische Volksmusikverein war dort gut vertreten.
Finanzmittel für die wertvolle Arbeit des Fördervereins von Special Olympics Bayern unter Vorsitz von S.K.H Prinz Leopold von Bayern zu generieren, die sowohl der gesundheitsfördernden sportlichen Betätigung von geistig behinderten Menschen dienen und gleichzeitig helfen, deren Gesundheitsvorsorge zu verbessern, war erklärtes Ziel des Abends. Leider wurden in jüngster Zeit die für solche Zwecke ausgereichten Gelder von zentraler Stelle gekürzt.
Getreu dem Motto: „Gemeinsam sind wir stark“ befanden sich unter den Zuhörern erfreulich viele Vereinsmitglieder und Sportler von „Special Olympics Bayern“ samt Eltern und Verwandtschaft, einschließlich einiger Athletensprecher. Dass dafür sogar I.K.H. Herzogin Helene in Bayern extra von Kreuth nach München angereist war, um ihre Verbundenheit mit dem im Fokus stehenden Personenkreis aber auch mit den Mitwirkenden auf der Bühne zu bekunden, wurde allseits mit großer Freude und anerkennendem Applaus bedacht. Gleichzeitig vertrat die zweimalige Schirmherrin dieser Veranstaltung heuer den terminlich verhinderten Vereinsvorsitzenden Prinz Leopold von Bayern in seiner Eigenschaft als diesjährigen Schirmherrn. Bis auf wenige Ausnahmen befand sich auch das gesamte Präsidium von Special Olympics Bayern unter den Zuhörern des Abends, die mit lebhaften Beifall für die Darbietungen der Akteure auf der Bühne nicht geizten.
Der ebenfalls anwesende Bezirkstagspräsident von Oberbayern, Josef Mederer, brachte es auf den Punkt als er nach dem kräftigen Schlussapplaus in Richtung Bühne ging mit den Worten (Zitat) „Das ist Oberbayern, das ist halt unser Oberbayern und genau auf das sind wir so stolz“ (Zitat Ende). Er meinte damit das, was eingangs mit dem Stück „Unterm Himmel weiß und blau“ begann, auf zwei diatonischen Harmonikas fingerfertig dargeboten von Peter Vordermayer und dessen Frau Traudi und mit einem von Vordermayer für die als Schirmherrin des „Irmengardhofes“ am Chiemsee fungierende, ehemalige deutsche Vorzeige Biathletin Magdalena Neuner geschriebenen raren Stückl endete.
Mucksmäuschenstill im Saal war es aber schon von Beginn an, besonders wenn die vier „Mannerleut“ der Gröbenbachmusi mit ihren handverlesenen Stückln ein ums andere Mal aufhorchen ließen. Vom Feinsten sei das, so der Sprecher des rundum gelungenen Benefizabends, der in Umrissen dann auch einen Teil der musikalischen Lebenslinien von Heinz Neumaier nachzeichnete, aus dessen Feder die hörenswerten Stücke dieser Viererformation stammten. Dabei vergass er nicht zu erwähnen, dass eine der Lieblingsbeschäftigungen vom Heinz darin besteht, der künstlerischen „Exlibris – Welt“ ihre Schönheiten abzugewinnen.
Von Roman Messerer, u.A. Vorsitzender des Bairisch Alpenländischen Volksmusikvereins und Mitglied der Gröbenbach Musi war zu erfahren, dass er zusammen mit Hubert Blaser in der Besetzung der „Weinberg Zithermusi“ schon einmal Mitwirkender an so einem Special Olympics Benefiz -Volksmusikhoagarten war, der Kontrabassist Karl Schabmair dagegen zum ersten Mal. Die vier erfahrenen Musikanten glänzten durch hohe Präzision beim gemeinsamen Musizieren, gepaart mit Spielfreude und Spielwitz. Dafür gab‘s verdienten Beifall.
Sepp Funk und die Brüder Andi und Adi Lackermeier vertraten als „Schwanthalerhöher Dreigesang“ stimmstark und voller Fröhlichkeit im Vortrag die Farben der Landeshauptstadt München. Lieder passend für sich zurecht zu singen oder neues Liedgut in Anlehnung an Bewährtes zu schaffen, zeichnet dieses Gesangstrio aus. Begleitet vom angestammten Instrumentaltrio hatten sie neben einigen lebfrisch daherkommenden Volksliedern vom Wirtshausleben, dem Handelstreiben vergangener Zeiten und der Jagd das lange nicht mehr zu hörende „Oberlandler Lied“ im Programm. Darin geht es um die wechselvolle Geschichte Bayerns und das tragische Ende von König Ludwig II. im Starnberger See.
Siegi Götze, der eine ganz besondere persönliche Beziehung zu diesem Lied hat, freute sich sichtlich darüber, es wieder einmal mit in einem Programm zu haben.
Mit lebfrischen Tanz- und „Liabsliadln“ glänzten die Rettenbacher Sängerinnen, filigran von Karl Schreier auf dem Akkordeon begleitet. Drei langjährige, gute Freundinnen haben sich da zusammengetan, denen man die Begeisterung am gemeinsamen Singen nicht nur anhört sondern auch ansieht. Ein echter Genuss, wie einige Besucher des Abend treffend anmerkten.
Dass am Ende eine stattliche Summe für den veranstaltenden Förderverein von Special Olympics Bayern zusammen kam, war vor allem dem Umstand zu verdanken, dass alle am Programm Beteiligten im Dienst der guten Sache ohne jede Honorarforderung mitwirkten und der Wirt die Brotzeit spendierte. Alles in allem eine echte Werbung für die traditionelle alpenländische Volksmusik und ihr Volkslied nicht zuletzt aber auch für den Bairisch Alpenländischen Volksmusikverein und dessen vielfältige Aktivitäten.
Siegi Götze (Vorstand Förderverein von Special Olympics Bayern)